(c) Mim Schneider

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„Quer durch die Worte kommen Reste von Licht“ schreibt Franz Kafka in sein Notizbuch. Der Franz Kafka, der seine Protagonisten durch unendliche Bürokratie-Labyrinthe irren lässt? Der Kafka, bei dem sich Menschen über Nacht in „ungeheure Ungeziefer“ verwandeln? Der Kafka mit dem Vaterkomplex? Wo scheint Licht in Kafkas grotesk-düsterem Universum? Eine Forschergruppe begibt sich auf Spurensuche in seine fremde und gleichzeitig seltsam vertraute Welt. Sie treffen auf storchartige Vögel, ein kaputtes Radio, Milena und Felice, streunende Hunde und ein verstimmtes Klavier. Und natürlich auf den Erzähler selbst, der immer weiter schreiben muss.
„Fragmente aus Heften und losen Blättern“ ist eine Sammlung kurzer, unvollendeter Geschichten, Notizen und Aphorismen von Franz Kafka. Zusammen mit Ausschnitten aus Erzählungen, Briefen und Tagebucheinträgen bilden sie das Gerüst für eine theatrale, musikalische und sinnliche Betrachtung des fremd-faszinierenden Kafka-Kosmos. Im Zentrum stehen dabei die hohe Musikalität der Texte sowie ihr absurder Humor, der bei Kafka immer auch mit abgrundtiefer Verzweiflung über sich selbst, die Welt und die Unmöglichkeit, beide unter einen Hut zu bringen, einhergeht. Wie können wir alle unserer eigenen Einsamkeit entkommen? Können wir wirklich Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen? Und wie kann man von der Welt im eigenen Kopf erzählen? Ein Abend, um über komische Dinge zu weinen und über traurige zu lachen.

 Pressestimmen:
"Diese Inszenierung sorgt beim Zusammentreffen zweier Kisten für den bis jetzt unerotischsten Kuss der gesamten Theatersaison. (…) Kafkas Texte werden dabei reduziert zum Material für die eigenen Ideen der Performer, die der kleinen Form der Sätze die kleine Form des Spiels entgegenstellen. Das ist produktiv und unterhaltsam und stellt sich der Kafkaschen Melancholie erfolgreich entgegen. (…) Vielmehr präsentiert das Produktionsteam eine gelungene Sammlung von Etüden, in der Kafka nicht neu entdeckt oder zugespitzt wird, doch die Regisseure nutzen sein Werk als Sprungbrett für ein leichtes, schwebendes Theaterereignis.“ 
(Torben Ibs, LVZ Leipziger Volkszeitung, 13./14.4.2019) 

"Auf eine humorvolle Art und Weise schickt das Stück die Zuschauenden auf ein Abenteuer durch die Vielfalt der Textsammlungen von Franz Kafka. Mit einem wohlig warmen Gefühl und dem Geruch von Popcorn in der Nase geht das Stück dem Ende entgegen. (…) Ein Bühnenerlebnis bei dem der Zuschauende Teil des Geschehens werden konnte, um so einen völlig neuen Einblick in die schwere Literatur des unverstandenen Schriftstellers Franz Kafka zu bekommen.“ 
Es spielen: Johanna Rex, Johanna Rheinländer, Claudius Baisch, Felix Rusch, Ehsan Mohagheghi Fard 
Regie: Jan Moritz Müller | Dramaturgie/ Produktionsleitung: Marie Krings | Bühne/ Kostüme: Felix Rusch | Musik: Ehsan Mohagheghi Fard
Premiere: April 2019 / Wiederaufnahme: Oktober 2019, Cammerspiele Leipzig
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